Was Software Entwickler:innen wirklich wollen und wie Sie deren ❤️ gewinnen
epunkt hat Softwareentwickler:innen gefragt, was ihren Traumarbeitgeber ausmacht, welche Benefits ein Unternehmen bieten muss, um sich von der Masse abzuheben und welche Angaben im Stelleninserat nicht fehlen dürfen. Wir verraten Ihnen 5 Steps, mit denen Sie die Herzen von Entwickler:innen erobern. Und warum Home-Office das neue Firmenauto ist.
Inhalt
90 Teilnehmer:innen haben uns in einer anonymen Umfrage ihr Herz ausgeschüttet und sehr ehrliches Feedback gegeben. Be prepared für the naked truth.
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage inkl. O-Tönen der Befragten gibt's in unserem kostenlosen eBook.
Step 1: Catch me, if you can – Stellenanzeige optimieren
Die Aufmerksamkeit von Software Engineers zu gewinnen, ist nicht nur der erste Schritt in der Candidate Journey, sondern wahrscheinlich auch die größte Herausforderung beim Recruiting dieser begehrten Spezialist:innen. Als zumeist erster Touchpoint in der Candidate Journey ist das Stelleninserat ein nicht zu unterschätzendes Werkzeug im Kampf um die Aufmerksamkeit von potenziellen Kandidat:innen – austauschbare Floskeln in Bullet Point-Form werden hier nicht die Lösung sein. Die Wünsche der Software Engineers in Bezug auf Jobinserate sind eindeutig:
Keine 0815 Stellenbeschreibungen!
Ranking: Das wichtigste Detail in der Stellenanzeige
- Genaue Aufgabenbeschreibung 33,3 %
- Maß an Anforderungen ist realistisch 20 %
- Genaue Produktbeschreibung 16,7 %
- Ich erkenne, dass jemand weiß, wovon er spricht: 12,2 %
- Gehalt: 7,8 %
- Unternehmensbeschreibung: 7,8 %
- Benefits: 2,2 %
Diese begehrten Fachkräfte wünschen sich am meisten eine genaue Beschreibung ihrer zukünftigen Tätigkeit (33,3 %) und des Produkts (16,7 %). Der Wunsch nach einem realistischen Maß an Anforderungen (20 %) im Inserat lässt darauf schließen, dass nach wie vor immer wieder nach der eierlegenden Wollmilchsau gesucht wird.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.
Tipp: Stimmen Sie das Anforderungsprofil mit einem Software Engineer oder einem Kollegen, einer Kollegin aus der IT-Abteilung ab. Die wissen am besten, was machbar und realistisch ist und was in den Zuständigkeitsbereich der gesuchten Person fällt.
Gemäß dem Candidate Centricity-Ansatz ist es wenig überraschend, dass die Unternehmensbeschreibung auf dem vorletzten Platz gelandet ist. Konkret heißt das: Sprechen Sie im Jobinserat weniger über sich und mehr die Bedürfnisse der Kandidat:innen an.
"Wer heute Arbeitskräfte sucht, muss tanzen", meint AMS Chef Johannes-Kopf.
Mit nur 2,2 % an letzter Stelle stehen Benefits – Kandidat:innen haben TATSÄCHLICH die Nase voll vom guten alten Obstkorb. (0815) Benefits sind also unter Software Engineers nicht ausschlaggebend für eine Bewerbung.
Step 2: Be all ears with eyes wide open – Wissen, was Ihre Wunsch-Kandidat:innen wollen
Denn sie wissen GENAU, was sie wollen: Weiterentwicklung, Sinn und die persönliche Challenge zeigen mit insgesamt knapp 70 % eine deutliche Richtung an. Wer die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter:innen ernst nimmt und ihnen ermöglicht, ihr Potenzial auszuschöpfen, neue Skills zu erlangen und in neue Rollen hineinzuwachsen, gewinnt langfristig loyale Arbeitnehmer:innen.
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten |
1. Weiterentwicklungsmöglichkeiten 24,4 % |
2. Herausforderung 22,2 % |
3. Sinn 21,1 % |
4. Selbstständiges Arbeiten 13,3 % |
5. Verantwortung/Vertrauen 5,6 % |
6. Sicherheit 2,2 % |
7. Produkt 2,2 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 1. Weiterentwicklungsmöglichkeiten 24,4 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 2. Herausforderung 22,2 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 3. Sinn 21,1 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 4. Selbstständiges Arbeiten 13,3 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 5. Verantwortung/Vertrauen 5,6 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 6. Sicherheit 2,2 % |
Ranking: Das ist Software Engineers an ihrem Job am wichtigsten | 7. Produkt 2,2 % |
Die Frage, was ihnen an ihrem Job besonders wichtig ist, liefert einerseits wichtige Anhaltspunkte für‘s Employer Branding und jene Punkte im Stelleninserat, die Sie unbedingt adressieren müssen; die Antworten geben gleichzeitig auch wertvolle Einblicke in die wichtigsten Wechselmotive der IT-Spezialist:innen.
Step 3: Dem Thema Work-Life-Balance höchste Priorität schenken

Was, denken Sie, überzeugt Software Engineers von Ihrem Unternehmen? Gehalt? Benefits? Fehlanzeige! Die Top 3 der Eigenschaften besonders attraktiver Arbeitgeber:innen für Software Engineers sind:
1. Work-Life-Balance
2. Unternehmenskultur (mehr dazu in Step 5)
3. Sinnstiftende Aufgaben
1/3 der Befragten ist von Unternehmen mit modernem Employer Branding begeistert, die mit innovativen Work-Life-Balance-Angeboten genug Luft für den notwendigen Ausgleich schaffen (flexibles Arbeiten, Home-Office, 4-Tage-Woche, Ergebnis- statt Arbeitszeitkontrolle, Unterstützung bei ehrenamtlichen Tätigkeiten etc.). Regelmäßige Mitarbeiter:innen-Befragungen (wir nutzen z. B. Teamecho) zeichnen ein Stimmungsbild und liefern womöglich neue Ideen.
Step 4: Zuckerl verteilen, aber welche?! – Benefits an Bedürfnisse anpassen

„Alle Menschen lieben ihren Vorteil, nur verstehen nicht alle dasselbe darunter.“
Wusste schon Voltaire im 17. Jahrhundert. Die bloße Tatsache, dass Unternehmen Benefits anbieten, sagt noch nichts darüber aus, wie sinnvoll diese aus Sicht der Mitarbeiter:innen sind. Oder haben Sie gewusst, dass Home-Office das neue Firmenauto ist? Wie das gemeint ist, zeigt unser Ranking:
Benefits, nach Relevanz gereiht:
- Home-Office 40 %
- Flexible Arbeitszeiten 27,8 %
- Fachliche Weiterbildung (z. B. Teilnahme an Konferenzen) 14,4 %
- Teilzeit-Arbeitszeitmodelle (z. B. 4-Tage-Woche) 10 %
- Parkplatz oder öffentliche Erreichbarkeit 2,2 %
- Essenszuschuss 2,2 %
- Firmenauto 2,2 %
- Kaffee & Obst 1,1 %
- Zuschuss zu öffentlichen Verkehrsmitteln 0,1 %
The Best Things in Life Are Free: Ausgerechnet der teuerste Benefit überhaupt, ein Firmenauto, ist das absolute Schlusslicht der gewünschten Zusatzleistungs-Guzis. Die Relevanz von Home-Office und flexiblen Arbeitszeiten, die fast nur organisatorische Flexibilität erfordern, lässt sich nicht übersehen.
Die Antworten auf die Frage „Was wird dir ständig angeboten, worauf du gerne verzichten könntest?“ fallen noch überraschender aus.
Ein kleiner Auszug der O-Töne: |
"Die berühmte "Obstschale im Büro" ist nicht wirklich ein Entscheidungskriterium und wirkt eher nach verzweifelter Suche nach Benefits für die Stellenbeschreibung." |
“Junges dynamisches Team" soll bei jeder zweiten Anzeige locken. Übersetzt heißt das meistens, dass nur Junior Entwickler mit niedrigen Gehaltsansprüchen erwünscht sind.“ |
"Firmenhandy/Laptop -> Warum wird das angepriesen? Zum Arbeiten sowieso notwendig und da private Software kaum installiert werden darf nicht erwähnenswert." |
"Flache Hierarchien" - Klingt erstmal gut, aber oft bedeutet das nur dass der Chef plötzlich neben einem steht und Sonderwünsche hat." |
"Tischkicker, Obstkorb, 'DU-Kultur' (habe nichts gegen das DU, nur etwas dagegen, dass das immer als Benefit verkauft wird), so genannte 'Teambuilding-Aktivitäten' -entweder ist man ein Team oder nicht)." |
Ein kleiner Auszug der O-Töne: | "Die berühmte "Obstschale im Büro" ist nicht wirklich ein Entscheidungskriterium und wirkt eher nach verzweifelter Suche nach Benefits für die Stellenbeschreibung." |
Ein kleiner Auszug der O-Töne: | “Junges dynamisches Team" soll bei jeder zweiten Anzeige locken. Übersetzt heißt das meistens, dass nur Junior Entwickler mit niedrigen Gehaltsansprüchen erwünscht sind.“ |
Ein kleiner Auszug der O-Töne: | "Firmenhandy/Laptop -> Warum wird das angepriesen? Zum Arbeiten sowieso notwendig und da private Software kaum installiert werden darf nicht erwähnenswert." |
Ein kleiner Auszug der O-Töne: | "Flache Hierarchien" - Klingt erstmal gut, aber oft bedeutet das nur dass der Chef plötzlich neben einem steht und Sonderwünsche hat." |
Ein kleiner Auszug der O-Töne: | "Tischkicker, Obstkorb, 'DU-Kultur' (habe nichts gegen das DU, nur etwas dagegen, dass das immer als Benefit verkauft wird), so genannte 'Teambuilding-Aktivitäten' -entweder ist man ein Team oder nicht)." |
Fragen Sie Ihre Mitarbeiter:innen, was sie sich wünschen. Benefits auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind die Zukunft im War for Talents.
Step 5: Der bunte Vogel ist klar im Vorteil – heben Sie sich von der Masse ab

Womit kann sich ein/e Arbeitgeber:in für Software Engineers von der Masse abheben? In fast allen der 58 freien Antworten liegen Home-Office und flexible Arbeitszeiten ganz vorne.
Benefits wie flexible Arbeitszeiten und Home-Office sollten Standard und Grundvoraussetzung sein.
Culture Eats Strategy for Breakfast.
Vielleicht noch wichtiger als Home-Office und Co.: die Unternehmenskultur. Unser Angebot für Sie: Machen Sie mit Videos in der Stellenanzeige auf Ihr Unternehmen aufmerksam, zeigen Sie wer Sie als Unternehmen sind, wie Sie ticken und vermitteln Sie ein Gefühl dafür, wer zu Ihnen passt.
Die genaue Aufgaben- und Produktbeschreibung kann die direkte Führungskraft im Video übernehmen.
4 unverzichtbare Gründe, die für Videos in der Stellenanzeige sprechen
- Studien zeigen: Nicht die Position, sondern der „Sinn“ des Unternehmens, das Team, der Vorgesetzte und die Unternehmenskultur werden immer wichtiger bei der Entscheidung für einen Job.
- Bei aktiv angesprochenen Kandidat:innen erhöht sich das Interesse für einen Jobwechsel und der Recruiter erhält eine höhere Anzahl an GOs für die Profil-Weiterleitung.
- Eine höhere Besetzungsquote.
- Die Anzahl der Kandidat:innen, die sich direkt auf das Inserat bewerben, steigt zwar nicht, aber es bewerben sich Kandidat:innen die besser zum Unternehmen passen und dadurch sinkt der Recruiting-Aufwand.
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Last but not least: Damit schießen Arbeitgeber:innen nicht nur am Ziel vorbei, sondern sich selbst ins Aus
Wir waren neugierig und haben auch andersrum gefragt: „Womit schießt sich ein Unternehmen bei dir ins Aus?“ Hier war der Strauß an Antworten recht monochrom. Es herrscht große Einigkeit über die „No-Go-Rahmenbedingungen“:
- Kein Home-Office
- All-In-Vertrag
- Fixe Arbeitszeiten
- Unrealistische Anforderungen im Jobinserat („Eierlegende Wollmilchsau“)
- Minimum Gehaltsangabe laut Kollektivvertrag (ohne Details zur Überbezahlung)
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