Eva Helfrich
Eva Helfrich
 schrieb am 16. Januar 2025

Der perfekte Jobtitel: Sichtbarkeit steigern und Bewerbungen maximieren

Der Jobtitel ist wie die Überschrift eines Bestsellers: Wenn er nicht überzeugt, wird niemand das Buch kaufen. Doch ein präziser, optimierter Jobtitel ist mehr als nur ein Eyecatcher. Er erhöht die Reichweite Ihrer Stellenanzeige, garantiert bessere Platzierungen in Suchmaschinen und auf Jobplattformen und sorgt für qualifizierte Bewerbungen. Mit unseren Tipps verwandeln Sie Ihre Jobbezeichnungen in echte Bewerbermagnete.

Warum der richtige Jobtitel den Unterschied macht

Ein Jobtitel kann zweierlei sein: ein Kompass, der Kandidat:innen den Weg weist, oder ein schwarzes Loch, das Talente verschluckt. Warum sich eine optimierte Stellenbezeichnung lohnt:

  • Der erste Eindruck: Kandidat:innen entscheiden in 5 Sekunden, ob eine Anzeige für sie relevant ist. Der Jobtitel spielt dabei die Hauptrolle.
  • SEO-Relevanz: Die Jobbezeichnung ist der wichtigste Ranking Faktor bei Suchmaschinen und Jobbörsen. Mit den richtigen Keywords katapultieren Sie Ihre Anzeige an die Spitze.
  • Mehr Klicks: Nutzer:innen klicken eher auf eine Anzeige, deren Bezeichnung direkt auf ihre Suchanfrage passt. Ein präzise formulierter Jobtitel ist ein Magnet für Talente auf Jobsuche.
  • Reichweite wächst: Plattformen wie LinkedIn und StepStone fördern Stellenanzeigen mit optimierten Titeln, was zu einer höheren organischen Reichweite führt.
  • Passgenaue Bewerber:innen: Präzise Bezeichnungen führen zu passgenauen Bewerbungen und sparen Zeit im Recruiting.
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Praktische Tipps für überzeugende Jobtitel

✅ Die optimale Länge

Mobile Recruiting ist der Standard. Damit Ihr Jobtitel nicht abgeschnitten wird, bleiben Sie bei maximal 50–60 Zeichen (ideal: 2 – 6 Wörter). Faustregel: Weniger ist mehr – und besser lesbar.

Beispiel: „Software Entwickler (w/m/x) – Backend & Cloud Solutions“

✅ SEO: Auffindbarkeit maximieren

Damit Ihre Anzeige nicht auf Seite 2 der Suchergebnisse verschwindet („The best place to hide a dead body“), beachten Sie diese Punkte:

  • Hauptkeyword an den Anfang setzen: Zum Beispiel „Projektmanager (w/m/x)“ statt „Spannende Position als Projektmanager“
  • Synonyme einbinden: „Sachbearbeiter (w/m/x) – Verwaltung / Backoffice“
  • Hierarchiestufe hinzufügen: „Junior“, „Senior“, „Lead“ – dies erhöht die Präzision und Attraktivität.

Hilfreiche Tools

  • Google Trends
  • ChatGPT
  • answerthepublic.com
  • Google Suggest Tool
  • Karriere.at Stichwortsuche / StepStone.at Stichwortsuche

Relevanz vor Kreativität

Humor ist ein wichtiger Baustein Ihrer Unternehmenskultur? Das ist wunderbar und Sie sollten es in der Subheadline oder im Intro Ihres Stelleninserats unbedingt zum Ausdruck bringen. Die Aufgabe des Titels ist, die Jobposition präzise zu beschreiben, dem Suchverhalten der Kandidat:innen zu entsprechen und eine hohe Reichweite zu erzielen. Daher gilt: Mit dem Jobtitel gefunden werden, mit dem Subtitel auffallen.

Beispiel: „SAP Inhouse Consultant mit Entwicklungsanteil“ statt „SAP Koryphäe“.

Gendergerechte Sprache: Verwenden Sie den Genderzusatz w/m/x oder alternative Genderkennzeichnungen (seit 2020 verpflichtend), um Diversität und Chancengleichheit zu fördern – und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Testen, bis es klickt

Nicht sicher, ob der Jobtitel zündet? Probieren Sie verschiedene Varianten aus. Tools wie der Google Keyword Planner oder Autosuggest-Funktionen von Jobbörsen helfen dabei, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.

No-Gos bei Jobtiteln

❌ Großbuchstaben (Versalien SCHREIEN Ihre Zielgruppe an)

Kreativ-Exzesse: „Code Ninja“ klingt lustig, wird aber nicht gesucht.

Zusätze wie „Wir suchen“, „Gut bezahlter“, „Traumjob“, „Ihre Chance“

Interne Abkürzungen: Was ist ein „MTP-Projektleiter“?

Soft Skills wie „teamfähig“, „engagiert“, „belastbar"

Aktuelle Trends bei Jobbezeichnungen

  • Hybride Rollen: Jobbezeichnungen spiegeln immer öfter die Verschmelzung verschiedener Verantwortungsbereiche wider, z. B. „Marketing Manager & Content Strategist“ oder „Data Scientist – Fokus auf Strategie“. Dies zeigt die wachsende Nachfrage nach vielseitig einsetzbaren Talenten.
  • Englische Titel: In international ausgerichteten Unternehmen sind englische Titel gängig. Aber Vorsicht: In regionalen Märkten können englische Begriffe unverständlich wirken.
  • Personalisierung: Immer häufiger werden Titel spezifisch auf Zielgruppen zugeschnitten, z. B. „Trainee (w/m/x) – Karriere im Vertrieb“ oder „Senior Software Engineer (w/m/x) – Fokus auf Backend“.
  • Verweis auf Benefits: Begriffe wie „Remote“, „Home-Office“ oder „hybrides Arbeiten“ werden prominent platziert, da sie zunehmend zu einem Entscheidungskriterium für Kandidat:innen werden, z. B. „Vertriebsmitarbeiter (w/m/x) – Home-Office möglich“ oder „Softwareentwickler (w/m/x) – 4-Tage-Woche“.

Hilfe, mein Jobtitel performt nicht!

Bleiben die Klicks aus? Keine Panik. Analysieren Sie die Zahlen und schauen Sie sich erfolgreiche Titel an. Tools wie Google Trends helfen, die richtigen Begriffe zu finden. Optimieren Sie Formulierungen und testen Sie Varianten – schon bald finden Sie die perfekte Balance zwischen Auffindbarkeit und Klarheit.

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Recruiting Wissen

Durchsuchen einer Webseite mit einer Suchmaschine mithilfe bestimmter Operatoren (wie bei Boolean Strings). Der große Vorteil: Webseiten können gesammelt durchsucht werden – das spart viel Zeit. Die 4 Grundregeln der X-Ray Search.

Als Tech Stack von Kandidat:innen bezeichnet man den Umfang ihres technischen Know-hows, z. B. im Backend, Frontend, Data Engineering oder DevOps. Als Tech Stack eines Unternehmens werden die verwendeten Technologien und Tools innerhalb der Organisation bezeichnet.

Persönliche Kompetenzen, die Auswirkungen auf das soziale Umfeld haben und methodische Kompetenzen, die das Beherrschen & Erlernen bestimmter Methoden und Techniken beinhalten. Im Vergleich zu fachlichen Fähigkeiten (Hard Skills) lassen sich Soft Skills schwieriger überprüfen und aneignen.

Aktives Onboarding beginnt im Recruitingprozess und endet offiziell nach 3 bis 6 Monaten. 90 % der neuen Mitarbeiter entscheiden in den ersten 6 Monaten, ob sie bleiben oder gehen. Die Phasen des Onboardings: Preboarding, Orientierungsphase, Integration. Checkliste für erfolgreiches Onboarding.

Professionell organisierter Austritt eines Mitarbeiters, einer Mitarbeiterin aus dem Unternehmen. Pendant zum Onboarding. In der digitalisierten Arbeitswelt ist Offboarding ein bedeutsamer Teil des Personalmanagements, bei dem die Employee Experience eine große Rolle spielt. Checkliste: Offboarding als Chance – in 7 Schritten.

Sammelbegriff für tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaftswelt. New Work impliziert „Arbeiten um zu leben statt leben um zu arbeiten.“ Das Konzept der „Neuen Arbeit“, oder auch „Arbeit 4.0“, beschreibt die Rahmenbedingungen, wie Arbeit in der heutigen Gesellschaft, die durch Digitalisierung und Globalisierung geprägt ist, „richtig gelebt“ werden kann. Chancen, Risiken, Best practice-Beispiele zu New Work.

Kürzel für die Berufsgruppen aus Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik. Fachkräfte in diesen Bereichen sind äußerst begehrt, MINT-Berufe zählen zu den bestbezahlten Berufen. Laut AMS-Report liegen die Jobs der Zukunft in der Umwelttechnik, Data-Science, Cloud-Computing, Ingenieurwesen, Medizininformatik sowie im Biotech- und Pharmasektor.

Seite, auf der Jobsuchenden alle relevanten Informationen rund um das Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören: alle offenen Stellen, Unternehmensmission, Vision und Unternehmenswerte, Fotos und Videos, die das Arbeitsumfeld abbilden sowie Kontaktdaten und eine direkte Online-Bewerbungsmöglichkeit. Aufbau und Nutzung müssen intuitiv sein.

Personen, die durch ihre fachliche Qualifikation und ihr soziales Verhalten sowie ihr Engagement auffallen. Meist sind junge Talente/Hochschulabsolvent:innen gemeint, die zu Hoffnungen in Bezug auf die kommende Unternehmergeneration berechtigen. Aber auch der im Berufsleben stehende Fach- und Führungsnachwuchs mit erkennbarem Entwicklungspotenzial gilt als High Potential.

Fachliche Fähigkeiten, die im Rahmen der Berufs- oder Schulausbildung erworben werden. Auch ein Studium oder innerbetriebliche Weiterbildungen zählen dazu. Typische Hard Skills wie Fremdsprachen oder IT- & Softwarekenntnisse erlernt man bereits in der Schule. Im Laufe der Karriere/weiteren Ausbildung kommen Hard Skills in Wissensgebieten wie Buchhaltung, Projektmanagement, Maschinenbau usw. hinzu. Es handelt sich um Fähigkeiten, die messbar sind und meist durch Zeugnisse, Zertifikate oder Vorführung bewiesen werden können.

Tool zum Suchen und Filtern von Stelleninseraten auf diversen Jobbörsen, Unternehmenswebsites und Netzwerken. Google for Jobs ist kein eigenständiges Stellenportal, daher können Jobs nicht direkt auf Google geschaltet werden.

Übertragung von spielerischen Elementen auf einen neuen, spielfremden, meist digitalen Kontext – in unserem Fall auf den Recruiting-Prozess. Neben optischen Elementen (Spieldesign) werden verschiedene Prinzipien und Mechaniken aus dem Gaming-Bereich übernommen, mit dem Ziel, bestimmte Motivationen und Verhaltensweisen zu fördern – z.B. die Bereitschaft zur Beteiligung und die Interaktion mit der Zielgruppe zu steigern.

Freie, selbstständige Mitarbeiter:innen, die meist über eine hohe Qualifikation oder Spezialisierung in ihrem Bereich verfügen und für eine begrenzte Zeit „engagiert“ werden – etwa in den Bereichen IT, Consulting, Werbung etc. In Österreich besitzen sie ein angemeldetes Gewerbe und treten als Unternehmer:innen auf. Die Vergütung von Freelancern erfolgt auf Basis eines Dienst- oder Projektvertrags stundenweise oder – seltener – tageweise.

Direktsuche von Top-Führungs- und Fachkräften (auch bekannt als „Headhunting“). Aktive Suche und diskrete Ansprache von Kandidat:innen für Schlüsselpositionen, die nicht öffentlich ausgeschrieben werden. „Executives” waren früher vor allem leitende Angestellte, wie z. B. die Geschäftsführung oder der Vorstand. Inzwischen werden via Executive Search auch viele hochspezialisierte Fachjobs besetzt.

Ganzheitliche Strategie, durch die Vielfalt am Arbeitsplatz wahrgenommen, wertgeschätzt, gefördert und für die Organisationsziele genutzt wird. Das umfasst Mitarbeiter:innen ebenso wie Kund:innen und Stakeholder der Organisation.

Datengesteuerter Recruiting-Ansatz, der Technologien und Daten verwendet, um einen großen Talentpool zu analysieren und Kandidat:innen mit den richtigen Fähigkeiten, Erfahrungen und Denkweisen zu identifizieren. Recruiter nehmen einen großen Talentpool, analysieren ihn mit einer Vielzahl von Technologien und grenzen ihn ein, bis nur noch die Besten übrigbleiben.

Kosten, die eine unbesetzte Stelle verursacht.

Instrument zum Aufbau von Beziehungen zu (potenziellen & ehemaligen) Bewerber:innen. Ziel ist die Begeisterung für die Arbeitgebermarke. CRM unterstützt die Recruitingmaßnahmen, spart Zeit und Kosten bei der Besetzung offener Stellen und stärkt das Employer Branding.

Messgröße zusätzlich zu persönlichem Feedback. Kandidat:innen werden nach dem Jobinterview und einer Absage gebeten, die Wahrscheinlichkeit anzugeben, das Unternehmen weiterzuempfehlen. Der CNPS kann sinnvoll sein, um einen ersten Eindruck zu bekommen – die Teilnehmeranzahl ist bei einem so einfachen und schnell durchführbaren Verfahren vergleichsweise hoch. Details zur Berechnung des CNPS.

Reise der Kandidat:innen im Laufe des Bewerbungsprozesses – von der Suche bis zum Onboarding.

Alle Interaktionen & die gesamte Kommunikation mit Kandidat:innen via Mail, Telefon oder Face-to-Face. Candidate Engagement misst, wie interessiert Bewerber:innen an einer Stelle und dem Unternehmen sind und wie gut sie sich im gesamten Recruiting- und Einstellungsprozess behandelt fühlen. LinkedIn zufolge ist in den letzten Jahren die Absprungrate im Bewerbungsprozess um 20 % gestiegen. Nützliche Strategien im Candidate Engagement: zeitnahes Feedback, relevanter Content, Newsletter, Videos, automatisierte E-Mails, z. B. als Reminder für Gesprächstermine, Umfragen.

Die (positive oder negative) Wahrnehmung und Erfahrung der Kandidat:innen im Bewerbungsprozess. Das beginnt beim Stelleinserat, ist besonders wichtig im Bewerbungsprozess (einfach und schnell!) und der regelmäßigen Kommunikation (Feedback, Updates) und geht bis zur Vertragsunterzeichnung (hier wird die Candidate Experience zur Employee Experience). Eine gelungene Candidate Experience reduziert die Time to Hire, kurbelt das Referral Marketing an, stärkt die Employer Brand.

Unternehmensstrategie, die Kandidat:innen und ihre individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Das Ziel von candidate-centric Recruiting: langfristige Beziehungen mit Kandidat:innen. Dieser Trend ist relativ neu und unterscheidet sich von der klassischen Employer Centricity, die zum Ziel hat, offene Positionen zu besetzen. Tools für candidate-centric Recruiting-Strategien sind u. a. Personas, eine top Candidate Experience, gut gepflegte Talentpools, Candidate relationship management, Umfragen.

Spricht man von Active Sourcing, fallen oft die Begriffe „Boolean Strings“ & „X-Ray-Search“. Dabei handelt es sich um spezielle Methoden, die bei der Suche nach Kandidat:innen sogenannte Operatoren einsetzen. Mit Boolean Strings wird gezielt auf verschiedenen Plattformen gesucht. Vorteil: man erstellt EINEN Boolean String, der auf beliebig vielen Plattformen angewendet werden kann, z. B. auf LinkedIn, XING & Co. Boolean Strings und X-Ray-Search in der Praxis anwenden.

Absprungrate während des Bewerbungsprozess. Einflussnehmende Faktoren: ein mehrstufiges Bewerbungsformular, langsame Ladezeiten, ein nicht userfreundliches Design & Layout der Karriereseite. Google Analytics & ähnliche Webanalyse-Tools helfen dabei, herauszufinden, welche Inhalte und Seiten gut funktionieren und welche weniger. Wichtige Kennzahlen: Verweildauer, Absprungrate, Interaktionsrate, Bewerbungsrate, Bewerbungszeit.

Merriam-Webster definiert AI (Artificial Intelligence) als die Fähigkeit von Maschinen, intelligentes menschliches Verhalten zu imitieren. Möglichkeiten, ein Automation Tool im Recruiting zu nutzen: zum Screenen von Lebensläufen, für regelmäßige Updates via automatische E-Mails, zur Analyse von Interviews.

Proaktive Kandidat:innensuche und direkte, individuelle Ansprache. Für Recruiter bedeutet das, auf verschiedenen Kanälen und mithilfe verschiedener Tools und Methoden (z. B. der Boole’schen Suche) nach Fachkräften zu suchen, diese anzusprechen und sie für eine vakante Stelle zu gewinnen. Für mehr Details: In 4 Schritten zur Active Sourcing Strategie.