Tamina Höfinger
Tamina Höfinger
 schrieb am 27. April 2023

Jobwechsel: Ja oder nein?

„Durch die Inflation und steigenden Ausgaben reicht mein Gehalt nur noch knapp aus.“, „Eigentlich arbeite ich gerne, aber durch meine unflexiblen Arbeitszeiten hab ich kaum Freizeit.“ (Laut einer Langzeitstudie von forsa im DACH-Raum sind mehr Gehalt und flexiblere Arbeitszeiten zwei der häufigsten Wechselgründe.) Wenn auch dir solche Gedanken hin und wieder durch den Kopf schwirren, folgt meist die Frage „Jobwechsel: Ja oder Nein?“. Wir verraten dir, was du beachten musst und wie die Veränderung gelingt.

Du bist bereits jetzt von einem Jobwechsel überzeugt? Dann sieh dich gerne auf unserer Jobseite um.

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Wie oft sollte man seinen Job wechseln?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Noch vor zehn Jahren wäre ein Jobwechsel alle drei bis fünf Jahre ein guter Schnitt gewesen. Heute schließen Arbeitgeber:innen Bewerber:innen mit häufigem Jobwechsel nicht mehr automatisch aus, sondern hinterfragen die individuellen Wechselgründe. Die Gesellschaft ist schnelllebiger, dynamischer und flexibler, der Arbeitsmarkt hat sich verändert, für jede Kandidatin und jeden Kandidaten gibt es zahlreiche Jobchancen. Somit ist in manchen Branchen ein Wechsel bereits nach einem Jahr völlig in Ordnung. Beispielsweise ist dies im Software Engineering nicht unüblich, denn gute Softwareentwickler:innen können sich vor Angeboten kaum retten und werden laufend von Unternehmen abgeworben. Als Assistenz der Geschäftsführung ist es dagegen eher üblich, mehrere Jahre im selben Unternehmen zu bleiben. Wie oft man seinen Job wechseln sollte, ist also je nach Branche und Position vollkommen unterschiedlich.

Gehen oder bleiben? 5 Gründe für einen Jobwechsel

Oft warten Arbeitnehmer:innen lange, bis sie den Schritt wagen, sich beruflich neu zu orientieren. Beeinträchtigen die beruflichen Sorgen bereits die eigene Gesundheit – dies kann sich beispielsweise durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden äußern – dann ist es höchste Zeit, etwas zu verändern. Nicht nur die Gesundheit, sondern auch die familiäre Situation ist ein guter Grund für einen Wechsel – vielleicht steht ein Umzug bevor, Nachwuchs ist unterwegs oder ein Familienmitglied benötigt Pflege.

Abgesehen von gesundheitlichen oder familiären Aspekten, haben wir noch 5 weitere Gründe für dich, aktiv auf Jobsuche zu gehen:

  1. Bessere Arbeitssituation: Größere Verantwortung tragen, mehr leisten und neue Projekte übernehmen ohne entsprechende Gehaltserhöhung oder Entlastung bei anderen Aufgaben. Ein Jobwechsel ermöglicht es dir, sogenanntes Quiet Hiring zu vermeiden und deine Arbeitssituation erheblich zu verbessern. Beispielsweise hast du die Chance auf einen kürzeren Arbeitsweg, interessantere Aufgaben, bessere Arbeitszeiten, wertschätzendere Führungskräfte, u.v.m.
  2. Mehr Berufserfahrung: Mit jedem Jobwechsel sammelst du Berufserfahrung, kannst deinen Marktwert und dein Selbstbewusstsein steigern und hast die Möglichkeit, Recruiter:innen mit deinen bisherigen Aufgaben und Skills zu beeindrucken.
  3. Selbstmarketing verbessern: In Bewerbungsprozessen beschäftigst du dich intensiv mit dir selbst. Du machst dir Gedanken über deine Stärken, Schwächen und Skills, du lernst, wie du dich neuen Arbeitgeber:innen optimal präsentierst und kannst besser einschätzen, wie gefragt du mit deinen derzeitigen Fähigkeiten am Arbeitsmarkt bist.
  4. Offenheit steigern: Allein durch das Informieren über aktuelle Jobinserate und Unternehmen mit offenen Positionen beschränkst du deine Sicht der Dinge nicht mehr ausschließlich auf deinen derzeitigen Arbeitgeber, deine derzeitige Arbeitgeberin. Du wirst offener und bekommst mehr von der Außenwelt mit.
  5. Tapetenwechsel: Vielleicht tut es dir in deiner momentanen Situation einfach gut, neue Kolleg:innen und Führungskräfte, Arbeitsweisen und eine neue Unternehmenskultur kennenzulernen. Hin und wieder braucht der Mensch Veränderungen.

Was musst du bei einem Jobwechsel beachten?

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Tipps für eine diskrete Jobsuche:

Du bist noch in einem aktiven Arbeitsverhältnis und möchtest nicht, dass dein derzeitiger Arbeitgeber, deine derzeitige Arbeitgeberin etwas von deiner Bewerbung erfährt? Dann verhalte dich auf deinen Social Media Profilen (Xing, LinkedIn) möglichst ruhig und achte darauf, dass Aktualisierungen, wie beispielsweise deine Berufserfahrung oder deine Skills, nicht automatisch gepostet werden.

Lege dir die Termine für Bewerbungsgespräche zu Randzeiten (vor oder nach der Arbeit), um kein Aufsehen bei deinen Kolleg:innen oder Vorgesetzten zu erregen. Erste Kennenlerngespräche finden häufig virtuell statt. Diese lassen sich leichter vor deiner Führungskraft geheim halten. Solltest du keine flexiblen Arbeitszeiten haben und das Gespräch vor Ort stattfinden, dann nimm dir den Tag frei, um möglichst ohne Stress zum Jobinterview zu kommen.

Vor der Bewerbung:

  • Informiere dich über die derzeitige Marktsituation. Wie viele Jobs sind in deinem Fachgebiet derzeit online? Ist etwas Interessantes für dich dabei?
  • Aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen. Tipps zum Bewerbungsschreiben und zum Lebenslauf findest du auf unserem Blog.
  • Ein individuelles Bewerbungsschreiben, das auf den Job bzw. das Unternehmen zugeschnitten ist, ist hier besonders wichtig. Keine Firma möchte Teil (d)einer Massenbewerbung mit 100 gleichen Anschreiben sein.
  • Aktualisiere dein LinkedIn- und Xing Profil. Immer mehr Arbeitgeber:innen verzichten auf Bewerbungsschreiben und je nach Branche gibt es bereits die Möglichkeit, sich via LinkedIn bei Unternehmen zu bewerben. (Kleiner Tipp am Rande: Ein aktuelles LinkedIn-/Xing-Profil erhöht die Chance, von Sourcer:innen und Recruiter:innen kontaktiert zu werden. 😉)
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Vor dem Interview:

  • Informiere dich über das Unternehmen (z. B. Blick auf die Unternehmenswebsite, kununu etc.)
  • Überlege dir das richtige Outfit.
  • Sei pünktlich: Recherchiere im Vorfeld, wie lange du für den Anfahrtsweg zum Unternehmen brauchst.
  • Überlege dir Fragen, die du im Interview stellen kannst. Das zeigt, dass du dich über das Unternehmen und den Job informiert hast und interessiert bist.
  • Bereite dich auch auf kritische Fragen im Bewerbungsgespräch vor. Dann kann nichts mehr schiefgehen.

Wann ist es Zeit, deine Führungskraft zu informieren und zu kündigen?

Deinen derzeitigen Job solltest du erst kündigen, wenn der neue Vertrag von dir und deinem zukünftigen Arbeitgeber, deiner zukünftigen Arbeitgeberin unterschrieben ist. Eine mündliche Zusage reicht nicht aus, um dein derzeitiges Dienstverhältnis zu beenden. Es kann vorkommen, dass sich kurzfristig Änderungen ergeben, dein zukünftiger Job aus Budgetgründen gestrichen werden muss oder doch noch die Zusage des eigentlichen Wunschkandidaten, der eigentlichen Wunschkandidatin gekommen ist. Nur mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag kannst du dir sicher sein.

Das Dienstverhältnis in 6 Schritten professionell auflösen – so geht’s:

1. Kündigungsfrist beachten

Der Kündigungszeitpunkt und die Kündigungsfrist für Angestellte ergeben sich aus den Bestimmungen des Angestelltengesetzes (AngG), sofern dein jeweiliger Kollektivvertrag nichts anderes regelt. Viele Unternehmen bieten zusätzlich zum Monatsletzten auch die Möglichkeit, am 15. jedes Monats zu kündigen. Details zu Kündigungszeitpunkt und Kündigungsfrist kannst du deinem Dienstvertrag entnehmen. Wenn du dich mit deinem Arbeitgeber, deiner Arbeitgeberin auf eine einvernehmliche Kündigung einigst, kann die Kündigungsfrist auch individuell angepasst werden.

2. Vereinbare einen Termin mit deiner Vorgesetzten, deinem Vorgesetzten.

Wenn deine Führungskraft gerade gestresst durch das Büro hetzt oder in fünf Minuten zu einem wichtigen Meeting muss, ist das kein passender Zeitpunkt. Vereinbare einen Termin, um deine Kündigung unter vier Augen zu besprechen.

3. Überlege dir eine passende Formulierung.

Der Termin steht, nun solltest du dich gut auf das Gespräch vorbereiten. Denn wenn die Katze erst mal aus dem Sack ist, wirst du wahrscheinlich nach dem Grund gefragt werden, wieso du das Unternehmen verlassen möchtest. Rechtlich gesehen bist du nicht verpflichtet, einen Grund zu nennen. Um einen guten und professionellen Abschluss zu finden, kannst du dir aber eine passende Formulierung zurechtlegen. Hier ein paar Beispiele:

  • „Für mich hat sich eine neue berufliche Möglichkeit ergeben, die ich gerne nutzen möchte. Deshalb werde ich das Unternehmen mit (Austrittsdatum) verlassen.“
  • „Obwohl mir die Arbeit Spaß gemacht hat, hatte ich in den letzten Monaten nicht mehr das Gefühl, mich weiterentwickeln zu können. Deshalb möchte ich nun diese neue Chance ergreifen.“
  • „Ich möchte mein Dienstverhältnis aus persönlichen Gründen kündigen und das Unternehmen mit (Austrittsdatum) verlassen.“

4. Ein Kündigungsschreiben vorbereiten.

Gib die Kündigung nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich bekannt. Je nachdem wie gut oder schlecht dein Verhältnis zu deiner Führungskraft ist, hast du somit auch etwas Schriftliches, auf das du dich im Ernstfall berufen kannst. Allerdings solltest du den Kündigungsgrund nicht schriftlich festhalten, um keine Angriffsfläche zu bieten. Folgende Eckdaten sollten im Kündigungsschreiben enthalten sein:

  • Dein Name, Geburtsdatum, Anschrift
  • Name und Anschrift des Unternehmens
  • Datum der Kündigung
  • Dauer der Kündigungsfrist, Datum des Austritts (alternativ möglich: „… unter Einhaltung der gesetzlichen bzw. (kollektiv-) vertraglichen Kündigungsfrist zum ehest möglichen Termin.“)
  • Bitte um ein Dienstzeugnis
  • Datum und deine Unterschrift
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5. Ein höfliches und professionelles 4-Augen-Gespräch führen.

Du bist gut vorbereitet und kannst (zumindest halbwegs) entspannt in den Termin mit deiner Führungskraft starten. Sobald die Kündigung ausgesprochen ist, übergibst du zusätzlich dein Kündigungsschreiben. Im Gespräch kannst du nun deine Beweggründe darlegen, dich für die Zusammenarbeit bedanken und ggf. bereits Übergabeformalitäten klären.

6. Die „Pause“ zwischen 2 Jobs beim AMS melden.

Sollte der Übergang in den nächsten Job nicht nahtlos sein und du eine „Pause“ zwischen den Dienstverhältnissen haben, giltst du für diesen Zeitraum als arbeitslos und bist somit verpflichtet, dich spätestens am 1. Tag deiner Arbeitslosigkeit beim AMS zu melden. Wenn du dich erst später meldest, können Lücken in deinem Leistungsbezug und in deiner Kranken- und Pensionsversicherung entstehen. Deshalb ist es sinnvoll, dich bereits beim AMS zu melden, sobald der letzte Tag deines aktuellen Dienstverhältnisses feststeht.

Checkliste: Job wechseln oder doch bleiben?

Du bist dir noch unsicher, ob du den Schritt wagen und deinen Job wechseln sollst? Mit unserer kostenlosen Checkliste findest du heraus, ob die Zeit reif ist.

Jobwechsel ja nein

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