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epunkt Astronaut schrieb am 26. Juli 2018

Sourcing-Tools und Technik versus Individualität

Eine der großen Diskussionen bei der SourceCon war diejenige, um den Einsatz von technischen Tools für die Produktivitätssteigerung, für Recruiting und Sourcing im Speziellen. Während die Vielzahl an Tools viele Tätigkeiten beschleunigt und weitere Vorteile mit sich bringt, dürfen im Recruiting menschliche Aspekte nicht zu kurz kommen.

Sourcing

Artificial Intelligence versus Humanity

Wie organisiert man sich am besten? Mit welchen Tools wird die Effektivität in Recruiting Teams gesteigert? Kann man die Kandidatenansprache automatisieren? Diese und noch viele weitere Fragen beschäftigen bei der SourceCon mehr als 300 internationale Sourcing Expert:innen. Während jedes Tool in gewisser Weise eine Erleichterung bedeutet, gilt es, sich nicht nur auf Tools zu verlassen. Individualität in der Kandidatenansprache darf nicht zu kurz kommen.

Menschlichkeit im Recruiting als USP

Recruiter und Sourcer, die alles daransetzen, einen Menschen zu verstehen, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Mitbewerb. Denn einen Job wechselt man nicht leichtfertig. Indem sich Sourcer in die Jobsituation von Kandidat:innen hineinversetzen und mögliche Motive für einen Jobwechsel recherchieren, können sie diese sehr individuell ansprechen.

Flut an Tools – die Auswahl wird durch viele Faktoren schwieriger

Bei der Vielzahl an angebotenen Sourcing und Recruiting Tools fällt die Auswahl nicht immer leicht. In Europa hat sich mit dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung 2018 ein weiterer Faktor in die ohnedies komplexe Auswahl an Tools angebahnt.

Wo kommen Tools im Recruiting zum Einsatz?

  • Zum Finden von Kontaktdaten sind Chrome Extension hilfreich.
  • Applicant Tracking Systems eignen sich zum Verwalten von Daten.
  • Darüber hinaus arbeiten Sourcing Experten mit CRM Systemen, Artificial Intelligence (AI) Candidate Matching Tools und Collaborative Recruiting Platforms.
  • Tools zum Wissensaustausch: Wer selbst Wissen teilt mit anderen, bekommt wiederum neuen Input zurück. Hier gilt das Geben und Nehmen Prinzip, von dem alle Beteiligten profitieren können.

Chatbots – hier herrscht Konsens

Über die Sinnhaftigkeit von Chatbots ist man sich einig. Unternehmen wie Indeed oder die Deutsche Bahn nützen Chatbots vor allem im Erstkontakt. Chatbots machen vor allem Sinn bei Vorab-Fragen von Kandidat:innen.

Keine Angst vor AI

Wer nun durch die Vielzahl an technischen Möglichkeiten bereits um seinen Job im Recruiting zittert, kann an dieser Stelle aufatmen. Artficial Intelligence wird das menschliche Know-how in administrativen Routine-Tätigkeiten (Bsp.: Terminvereinbarungen, Nachfordern von Bewerbungs-Unterlagen, etc.) unterstützen, die ohnehin keiner gerne macht. AI wird weder Sourcer noch Recruiter ersetzen. Sie ist vielmehr als Unterstützung gedacht, sodass sich Expert:innen den kreativen Tasks widmen können – ganz unter dem Motto „Working Smart – Using Tools“.

Oft genannte Wege: Facebook und Videobewerbungen

Unter den Social Media Netzwerken, die sowohl privat, als auch beruflich genutzt werden, bleibt Facebook eine wichtige Quelle, um an die richtigen Kandidat:innen zu gelangen. Dabei gilt: Kandidat:innen nicht anhand dessen zu finden, was sie über sich schreiben, sondern wie sie mit dem Content auf Facebook interagieren. Was liken und kommentieren sie, in welchen Gruppen sind sie Mitglieder:innen – damit beschäftigen sich auf Facebook spezialisierte Sourcer.

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